1. Niedriger Stromverbrauch
Die meisten Benutzer kaufen einen NAS-Server zur Verwendung zu Hause als Netzwerkspeicher oder als Medien-Server, der im Eigenheim rund um die Uhr läuft. Ein solcher Dauereinsatz kann eine hohe Stromrechnung zur Folge haben. Viele NAS-Geräte-Hersteller haben hier Maßnahmen ergriffen, die den Stromverbrauch des Gerätes auf 5 bis 20 Watt senken. So werden zum Beispiel häufig spezielle für NAS-Anwendungen entwickelte Prozessoren eingesetzt, die besonders stromsparend sind. Außerdem werden NAS-Festplatten empfohlen, die andere Leistungsdaten als normale PC-Festplatten haben. Einige Hersteller bieten bei der entwickelten Software einen Stromsparmodus / Standby-Modus an, der die Festplatten bei Nichtbenutzung in den Ruhezustand fährt und so den Energieverbrauch deutlich senkt. Das Anfahren der Festplatten benötigt etwas Zeit, ist für viele Anwendungsfälle verschmerzbar, der Ruhemodus kann bei Bedarf auch deaktiviert werden.
2. Niedriger Lautstärkepegel
Besonders beim Einsatz als Home NAS ist die Lautstärkeentwicklung unter Last bei starker Benutzung ein wichtiges Auswahlkriterium. Bei Dauereinsatz kann ein störendes Geräusch, dass über längere Zeit zu hören ist, sehr nervend werden. Studien belegen, dass dauerhafter Lärm krank machen kann, deshalb sollte der Geräuschpegel ein Kaufkriterium sein. Falls das NAS-Gerät im Wohnzimmer oder Flurbereich eingesetzt wird, sind Server mit besonders ruhigen NAS-Festplatten oder sogar der Einsatz von SSD-Festplatten ohne mechanische bewegliche Teile zu empfehlen. Außerdem sollte das NAS-Betriebssystem den unter Punkt 1 beschriebenen Festplatten-Ruhemodus unterstützen, wodurch die Festplatten nur bei Bedarf aktiviert werden. Aktuelle Geräte sind selbst im Betrieb sehr leise, ein Vergleich lohnt sich hier auf jeden Fall.
3. Hohe Performance
Gerade beim Zugriff mehrerer Benutzer, Verwendung mehrerer Server (Mailserver, Datenbank-Server, iTunes-Server etc.) oder Nutzung der Streaming Funktionalität des NAS-Servers sollte darauf geachtet werden, dass die Geschwindigkeit des NAS sehr hoch ist. Bei der Geschwindigkeit sind einige Punkte zu unterscheiden, die alle einzeln jedoch einen Einfluss auf die Gesamtperformance haben:
- eingesetzter Prozessor
- verfügbarer Arbeitsspeicher (RAM)
- Netzwerkgeschwindigkeit (Gigabit / Sekunde)
- Datentransferraten der eingesetzten HDD / SSDs
Die verwendeten CPUs sind meist ein System-on-Chip, die viele Funktionen in einem Chip integrieren, um Energie und Platz zu sparen. Hier werden bereits Quad-Core Prozessoren eingesetzt, was sehr vorteilhaft für NAS-Server ist, da vom Server häufig mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen sind und diese auf mehrere Prozessoren aufgeteilt werden können. Der RAM ist ebenfalls wichtig, um viele Dienste gleichzeitig ohne Zeitverzögerung ausführen zu können, er hilft auch beim Kopieren großer Datenmengen.

Unsere Kaufempfehlung für ein NAS-System. Der Synology 213j ist für NAS Einsteiger und Profis geeignet.
Besonders entscheidend im lokalen Netzwerk ist die Gesamtgeschwindigkeit des Netzwerks. Das NAS-System sollte möglichst über ein LAN-Kabel (Gigabit-Ethernet) an einen Router angeschlossen werden, um die höchste Performance zu erreichen. Der Router sollte dann natürlich über einen Gigabit-fähigen LAN-Anschluss verfügen. Außerdem sollten Endgeräte, die über WLAN auf den NAS-Server zugreifen, einen aktuellen WLAN-Standard (mindestens IEEE 802.11n mit 2,4 GHz und mehreren WLAN-Antennen, bevorzugt 5 GHz) mit sehr viel höheren Übertragungsraten unterstützen. Der aktuelle WLAN-n Standard mit 5 GHz Sendeleistung und mehreren Antennen kann bis zu 660 Mbit / Sekunde an Daten übertragen und kommt damit in Bezug auf Übertragungsgeschwindigkeit in LAN-Kabel-Reichweite.
Bei den eingesetzten NAS-Festplatten, egal ob mechanisch drehende HDD oder SSD Festplatte, sollte auf die Daten-Transferraten geachtet werden. Speziell entwickelte NAS-Festplatten haben meist deutlich höhere Zugriffsgeschwindigkeiten als normale Desktop- / Laptop-Festplatten.
4. Festplatten-Kapazität erweiterbar
Ein besonders wichtiger Punkt ist die Erweiterbarkeit der verfügbaren Speichergröße. Der Speicherbedarf steigt durch immer neue Datenformate mit höherer Auflösung, seien es Formate für Videos (HD, Ultra HD etc.), Audio oder Fotos. Außerdem steigt die Anzahl der verwendeten PCs / PC-ähnlichen Geräte im Haushalt. Wo früher ein PC stand, gibt es heutzutage mehrere Laptops, mehrere Smartphones und evtl. ein Tablet-PC. Auf jedem Gerät sind wichtige Daten gespeichert, die gesichert werden sollten. Ein NAS-Server ist die ideale Zentrale im Eigenheim, so kann es als private Cloud zum Synchronisieren und Speichern von Inhalten verwendet werden (um z.B. Speicherplatz auf Smartphones / Tablets einzusparen), das Streaming von Videos, Musik und Photos kann dank DLNA-Server und UPnP-Funktion kann auf DLNA-fähige TV-Geräte oder eben mobile Geräte im lokalen Netzwerk erfolgen. Außerdem ist ein NAS-System ideal als Backup-Server, es können dank der intuitiven Verwaltungssoftware nach Erstkonfiguration automatische Sicherungen von allen wichtigen Geräten zu bestimmten Uhrzeiten vorgenommen werden. Wer jemals einen Datenverlust hatte, wird bestätigen, dass ein automatisches Backup im Notfall unbezahlbar ist!
5. Einfaches und benutzbares User-Interface
Gerade für NAS-Einsteiger ist eine einfache Installation und Konfiguration eines NAS-Servers von entscheidender Bedeutung. Die Vielzahl an Einstellmöglichkeiten überfordert bei komplexer Verwaltungssoftware meist sogar gewiefte NAS-Profis. Deshalb sollte vor dem Kauf ein Blick auf das Benutzer-Interface des NAS-Systems geworfen werden – hier trennt sich die (NAS-)Spreu vom Weizen! Intuitiv benutzbare Software ist spätestens seit dem Aufkommen von Smartphones und den Apps / App Stores im Trend, hier gewinnt häufig die komfortabelste App. NAS-Hersteller haben den Trend bereits vor einiger Zeit erkannt und bieten eine Konfigurationsoberfläche direkt über den Webbrowser, die nach Anschluss des NAS-Servers im lokalen Netzwerk direkt aufgerufen werden kann.
Als Positiv-Beispiele können hier die Verwaltungssoftware Disk Station Manager (DSM) von Synology oder die Verwaltungssoftware der NAS-Geräte von Western Digital (My Cloud / My Cloud EX2) genannt werden. Andere Hersteller schließen jedoch immer schneller auf, sodass erfreulicherweise in Zukunft generell einfach zu benutzende Geräte zu erwarten sind.
Fazit
In diesem Artikel wurden die häufigsten Entscheidungsfaktoren für NAS-Systeme, die im privaten Gebrauch eingesetzt werden sollen, dargelegt. Abschließend bleibt noch zu sagen, dass das Einsatzgebiet des NAS-Servers die Kaufentscheidung mit beeinflusst. Außerdem sind für etliche Käufer die verfügbaren Schnittstellen und somit die Anschlussmöglichkeiten von Bedeutung. Ein Faktor bei der Auswahl sollte die Aktualisierbarkeit der Verwaltungssoftware sein, da so nach dem Kauf vom Hersteller neue Funktionen im NAS-System nachgerüstet oder Fehler beseitigt werden können. Die Garantie und der Support vom NAS-Hersteller sind gerade für Heim-NAS-Systeme essentiell.